Emotionaler Farbraum

Mich interessiert, wie weit sich eine Situation reduzieren läßt, so dass einerseits noch genügend Anhaltspunkte für Assoziationen geweckt werden, andererseits ein von Emotionen geprägter Farbraum entsteht.

Die Bilder aus dem Zyklus „Yemen“ sind von arabischen Gedichten inspiriert. Sie

verweisen durch reduzierte, figurale Elemente wie „Häuser“ auf den Inhalt des jeweiligen Gedichtes. So in den Bildern „Das Dorf schläft noch“ und „Sana’a, du Weiße“. Bei anderen Bildern wie z.B. „Bagdad“ drücken heftige, grafische Zeichen sowie Farbkombinationen von rot-violett-schwarz unmittelbar Gefahr und Chaos aus. Dies wird durch den expressiven Pinselduktus noch verstärkt.

Das Bild „Auf jedem Fest sehne ich mich“ weist durch strahlendes, warmes Gelb auf die Feststimmung hin, wobei durch Beimischung von Sand das Glitzern noch betont wird.

„Sonnenhaus am Meer“ und „Sizilien“ wecken durch warme, überbordende Üppigeit die Emotion von Kraft und Geborgenheit.

Ziel ist es, mit Farbe und Licht in einem psychisch-physischen Raum Emotionen auszudrücken, die neben einer möglichen konkreten Ausgangssituation über sich hinaus zu allgemeinen Aussagen führen.